Nach meinem Studium der Bildhauerei musste ich mich zunächst von den erlernten Konventionen lösen, um meinen künstlerischen Ausdruck neu zu definieren. Die Bildhauerei prägt mich dennoch nachhaltig - das Dreidimensionale, das bewusste Betrachten und Wirkenlassen, sowie das Haptische, blieben essentiell für meine Kunst. Dieses Loslassen war ein Akt der Befreiung, der es mir erlaubte, neue Pfade zu erkunden. In meine Werke flossen fortan unterschiedlichste Materialien ein, die Technik des Kollagierens eröffnete mir neue Welten. Schließlich fand ich meinen Weg zur Leinwand und zur Malerei.
Durch den sich immer wiederholenden Arbeitsprozess manifestieren sich nach und nach Geschichten. Packt mich eine Geschichte, bleibe ich dabei und entwickle das Bild weiter. Ich beginne mit der Farbkomposition und die Malerei bestimmt das Geschehen. Nach und nach eröffnet sich eine Welt, viele Welten. Mystisch, frech, fragend, zeigend, fühlend, erkennend, verwirrend, aber nie langweilig. Der Weg ist das Ziel. Der Betrachter braucht Zeit und wird dafür belohnt. Sich darauf einlassen ist die Herausforderung.
After completing my studies in sculpture, I had to first break away from the conventions I had learned in order to redefine my artistic expression. Yet, sculpture left a lasting imprint on me; the three-dimensional, the deliberate contemplation and effect, as well as the tactile experience, remained essential for my art. This release was an act of liberation that allowed me to explore new paths. My works henceforth incorporated a wide range of materials, and the technique of collage opened new worlds to me. Eventually, I found my way to the canvas and to painting.
Through the repetitive process of work, stories gradually manifest themselves. When a story grips me, I stick with it and develop the picture further. I start with the color composition and the painting dictates the action. Gradually, a world opens up, many worlds. Mystical, cheeky, questioning, showing, feeling, recognizing, confusing, but never boring. The journey is the destination. The viewer needs time and is rewarded for it. Engaging with it is the challenge.